Das
Archenprojekt Zeitfluss 1989
ZEIT
INDIVIDUUM
Die Bedrohung – das Gefühl der Enge – die Notwendigkeit
des Individualisierens, aber die Angst vor der steinernen Arche der
Inkommunikation – eine Musik, als ob es die letzte wäre, die es noch zu hören
gibt. Die Arche als Sinnbild der Individualisierung und Reduktion, als
Botschafterin der Mahnung Klage als schwimmende Utopie im Sinne Adornos
negativer Ästhetik, tönend über dem dumpfen Gurgeln des trüben Wassers –
Entgrenzung : Individualisierung und Öffnung der beschränkenden Grenzen – die
kommunikative Arche – akustischer Kontakt, der sich in einem Grenzzustand
befindlichen Menschen am Floß mit dem am Ufer verbleibenden Kollektiv. Entwurf
innerer (Gegen-) Welten.
RAUM KOLLEKTIV
Wie der Weg ins eigene Innere doch eine Aufhebung der
beschränkenden Individualisierung fordert, so fordert das Kollektiv –
strukturelle Element des ZEITFLUSS – Konzeptes wieder einen autonomen
Individualisierungsprozess: nämlich die Fähigkeit des selektierenden Subjekts.
Die objektiven akustischen Räume im Salzachraum müssen klanglich erwandert
werden. Das bedeutet: die äußeren Räume in die jeweils spezifischen inneren
Räume des Zuhörenden zu verwandeln, indem jeder Mensch durch seinen eigenen
Auswahlprozess aus dem objektiven Chaos der Uniformität die Form des Werkes für
sich bestimmt und die Musik spezifisch erlebt.