Otto
Beck

Thomas Zierhofer-Kin

Das Archenprojekt Zeitfluss 1989  
ZEIT INDIVIDUUM


   
Die Bedrohung – das Gefühl der Enge – die Notwendigkeit des Individualisierens, aber die Angst vor der steinernen Arche der Inkommunikation – eine Musik, als ob es die letzte wäre, die es noch zu hören gibt. Die Arche als Sinnbild der Individualisierung und Reduktion, als Botschafterin der Mahnung Klage als schwimmende Utopie im Sinne Adornos negativer Ästhetik, tönend über dem dumpfen Gurgeln des trüben Wassers – Entgrenzung : Individualisierung und Öffnung der beschränkenden Grenzen – die kommunikative Arche – akustischer Kontakt, der sich in einem Grenzzustand befindlichen Menschen am Floß mit dem am Ufer verbleibenden Kollektiv. Entwurf innerer (Gegen-) Welten.   RAUM KOLLEKTIV   Wie der Weg ins eigene Innere doch eine Aufhebung der beschränkenden Individualisierung fordert, so fordert das Kollektiv – strukturelle Element des ZEITFLUSS – Konzeptes wieder einen autonomen Individualisierungsprozess: nämlich die Fähigkeit des selektierenden Subjekts. Die objektiven akustischen Räume im Salzachraum müssen klanglich erwandert werden. Das bedeutet: die äußeren Räume in die jeweils spezifischen inneren Räume des Zuhörenden zu verwandeln, indem jeder Mensch durch seinen eigenen Auswahlprozess aus dem objektiven Chaos der Uniformität die Form des Werkes für sich bestimmt und die Musik spezifisch erlebt.