Otto
Beck

Gottfried Goiginger

Gottfried Goiginger     OTTO BECK  ARCHE-TEKTUREN Installation in der Galerie der Stadt Frankfurt 1993   

 Wie Raumschiffe schweben sie durch den Raum, wie UFOs. Modelle, die eher Überlegungen zur Architektur vorführen als Architektur selbst. Die gleichsam als Metaphern auf ein Denken verweisen, das sich nicht resignativ dem Unmöglichen verschrieben hat, sondern verantwortungsvoll Gegenbilder entwirft, die auch umsetzbar sind. Otto Becks Ideen resultieren aus der Reflexion der Realität, in dieser müssen sie sich - Tatsache geworden -schließlich auch bewähren. Es sind die als selbstverständlich erachteten Gewohnheiten der Menschen (des europäischen Kulturkreises), die den Künstler beschäftigen: Das Statische der Behausung zum Beispiel, die Verankerung, Fundamentierung all dessen, was gebaut wird, am Boden, dieses sich Festsetzen der Menschen als Stellungnahme gegen alles nomadische, gegen alles flexible, gegen das, was eigentlich menschlich wäre. Das gleichzeitige Kaschieren der Fundamente, ein Hinwegtäuschen über Gegebenheiten, ein Verdecken und Überblenden. Oder der Besitz von Grund und Boden (eine absurde Haltung gegen jede wahrhaft funktionierende Gemeinschaft) und die daraus resultierende Spekulation auf Kosten eben dieser Gesellschaft. Die Modelle machen nachdenklich, sie werfen Fragen auf, die entschieden gestellt werden müssen, hegt man die Hoffnung, je wieder eine funktionierende Sozietät zu schaffen. Und deswegen müssen auch die Rituale und die möglichen magischen Orte betrachtet werden, die liturgischen Formen, die Gemeinschaft erzeugen können. Es muss der Schallraum hinterfragt werden und der Umgang mit Denkmälern. Ein komplexer Katalog an Themen, vorgetragen von einem bildenden Künstler, der andere Schwerpunkte zu setzen gewohnt ist als Politiker, Architekten, Statiker und Raumplaner. Dieses  als "Frankfurter Rede" inszenierte Statement fand im Rahmen des Künstleraustausches DA zusammen mit Maria Prigge (Malerei) und Michael Mauracher (Fotografie) statt.